Freitag, 11. November 2011

RS Tag 8

Neurologische Notfälle for Bewusstseinsstörungen. Man unterscheidet nach
- Qualitative Bewusstseinsstörungen - also Wahrnemungsstörungen des Bewusstseins; z.B. Apoplex, Halluzinationen, Drogen, Demenz
- Quantitative Bewusstseinsstörungen - nach Stärke der Störung; also Somnolenz, Sopor, Koma -> GCS

Apoplex
Es werden drei verschiedene Formen des Apoplex im Rettungsdienst unterschieden:
- TIA
-> transiterisch-ischämische Attacke
-> Symptome bilden sich innerhalb von 24 Stunden vollständig zurück; vorher sind alle Symptome vollständig vorhanden
-PRIND
-> prolongiertes reversibles ischämisches neurologisches Defizit
-> Symptome bilden sich innerhalb von 7 Tagen zurück
- Insult
-> irreversible Schädigung
Von allen Apoplex-Patienten fallen ca. 1/3 in TIA/PRIND, 1/3 in Insult und der letzte drittel verstirbt am Apoplex.

Symptome
- Hypertonie -> meist über 200 systolisch; sollte ein Druck unter 130 vorhanden sein wird er medikamentös erhöht und bei einem Druck über 230 wird er etwas gesenkt. Hoher Blutdruck ist vollkommen normal und teilweise auch gewollt beim Apoplex
- Neurologische Ausfälle -> unterscheiden sich je nach betroffenem Gehirnteil -> Aphasie (Sprachstörung), Atoxie (Bewegungsstörung), Hemiparese (Halbseiten-Lähmung), Gesichtslähmung etc.
- Kopfschmerzen
- ggf. Tachykardie
- positives Balinksi-Zeichen -> mit einem spitzen Gegenstand an der Fußsohle der betroffenen Seite entlang   von Ferse Richtung Zehen streichen -> positiv wenn sich die Zehen in Richtung Fußsohle klappen; negativ, wenn sie sich Richtung Körper klappen
- Unruhe und Angst

Gesichtslähmung
Leicht feststellbar z.B. durch Auffordern des Patienten die Stirn zu runzeln, zu Lächeln, die Zähne zu zeigen oder die Backen aufzupusten

ca. 80% der Apoplexe verlaufen unblutig, d.h. es gibt einen Gefäßverschluss im Gehirn wodurch Bereiche nicht mehr durchblutet werden. 20% sind blutig, d.h. da platzt ein  Gefäß und dadurch wird der Bereich dahinter nicht mehr richtig versorgt.

Maßnahmen
- Notarzt nachfordern
- Monitoring
- Blutzucker !! Hypoglykämie kann alle Symptome eines Apoplex abbilden
- Sauerstoff über Maske -> max. Sättigung erreichen
- i.v. Zugang an nicht betroffener Seite
- medikamentöse Therapie (kein ASS o.ä., weil draußen nicht feststellbar ist, ob es ein blutiger oder ein unblutiger Apoplex ist!)
- Wärmeerhalt und gute Betreuung -> die Betroffenen bekommen noch alles mit, was um sie herum passiert!
- ggf. ich ein Vorhofflimmern i EKG erkennbar, was dann die Ursache sein könnte -> Vorhofflimmern ist ein erhöhtes Embolierisiko durch Bildung von Thromben

Nichttraumatische intrakranielle Blutung
In der Dura Mater liegen sehr viele Vene und Sammelgefäße. Die Arterien liegen im Subarachnoidalraum, also zwischen Arachnoidea und Pia Mater.

SAB (Subarachnoidalblutung
Die SAB ist eine Arterielle Blutung, die in der Regel durch einen angeborene oder erworbene Gefäßdefekt ausgelöst wird. Dabei handelt es sich um eine spontane Ruptur eines Gefäßes durch Belastung. z.B. Husten, Niesen etc.
Der SAB ist eine extrem gefährliche Form und führt sehr oft zum Tod.

Cerebrale Blutung
Bei einer cerebralen Blutung kommt es zu einer Volumenzunahme im Schädel durch Einblutung in den Epidural- oder Subduralraum. Durch diese Volumenzunahme verschiebt sich das Gehirn in Richtung des großen Hinterhauptlochs und drückt damit auf die medula Oblongate. Wodurch ggf. Atmung, Kreislauf beeinträchtigt sein können. Dem Patienten ist meist auch schlecht.
Wenn einem Patienten nach einer Gehirnerschütterung schlecht ist oder er bereits gekotzt hat sollte dieser ins Krankenhaus mitgenommen werden. Auch wenn die Symptome bereits wieder weg sind. Es gibt das sogenannte freie Interval in dem keine Symptome mehr vorhanden sind, aber bereits eine Einblutung stattindet. Neue Symptome treten dann auf, wenn die Einblutung und der damit verbundene Druck dann zu groß wird.

Symptome
- apoplexähnlich
- Hindrucksymptomatik
-> Bewusstseinsstörung / Atemstörung (meist der Atemmuster; Biotatmung etc.)
-> Kreislaufdepression
-> Pupillendifferenz (Anisokorie)
-> zerebrale Krampfanfälle
-> Kopfschmerzen, Schwindel, Meningismus etc.

Maßnahmen
- Wie beim Apoplex
- idealerweise Transport in eine Klinik mit Neurochirugie

Zerebraler Krampfanfall
Epilepsie
-> Nicht verwechseln mit Fieberkrampf bei Kindern, Entzugskrämpfe, Wundstarkrampf etc.
- Ursachen sind weitesgehend ungeklärt

Symptome
Es wird nach tonischen und klonischen Krämpfen unterschieden. Tonisch bedeutet, dass es zu einer dauerhaften Streckung/Beugung kommt. Tonische Krämpfe gehen meist in klonische Krämpfe über. Klonische Krämpfe sind zuckende Muskeln.
Weiterhin unterscheidet man nach Krampfmuster:
- generalisiert -> überall
- fokal -> lokal begrenzt, z.B. nur eine Hand, nur das rechte Bein etc.

Grand-Mal-Anfall
- einem Grand-Mal-Anfall geht bei einigen Leuten eine Aura vorher
- er ist immer generalisiert
- Atmung fällt für die Anfallsdauer aus; Dadurch Zyanose zu beobacheten
- erst tonische, dann klonische Krämpfe
- ggf. kommt es zum Zungenbiss
- Der Patient hat ggf. Schaum vorm Mund
- und kann sich eingenääst haben
- Der Anfall dauert meist nur 1-2 Minuten; Bei einer Anfallsdauer von mehr als 15 Minuten spricht man vom Status Epileptikus
- Es kann ggf. bis zu 30 Sekunden dauern bis die Atmung nach dem Ende wieder einsetzt. Ggf. kann hier mit einer Maskenbeatmung nachgeholfen werden
- Nach dem Anfall ist der Patient im postikalen Dämmerzustand und muss sich erst einmal erholen

Diagnose
Der Rettungsdienst trifft meist nach Ende des Anfalls ein.
Diagnose anhand der Symptome und Fremdnanamnese
- Zungenbiss?
- Eingenässt?
- Postiktaler Zustand?
- Amnesie?
- Sekundäre Schäden durch Sturz?
- Initialschrei / Fallsucht? <- Fremdanamnese

Maßnahmen
- BZ!
- Monitoring etc.

Bandscheibenvorfall
Auch NPP genannt. Jeder Mensch hat größere oder kleine Risse in den Bandscheiben. Durch eine Belastung kann der Galertkern der Bandscheiben austreten und drückt dann entweder auf die Spinalnerven oder das Rückenmark.

Symptome
- Taubheitsgefühl in den Beinen/in einem Bein
- Rückenschmerzen
- Bewegungseinschränkung
- Schonhaltung
- Symptombeginn meist nach rückenbelastender Tätigkeit

Maßnahmen
- Schonende Lagerung
-> Vakuummatratze -> Betroffenen Bereich möglichst ruhigstellen
-> wenn HWS betroffen Stifneck
-> bei starken Schmerzen ggf. Analgesie durch NA

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