Mittwoch, 9. November 2011

RS Tag 7

Akutes Abdomen

Was ist eigentlich ein akutes Abdomen/akuter Bauch?
Hierbei handelt es sich um einen Notfall, der schnelles handeln erfordert.
Hauptsymptome sind akute, starke Bauchschmerzen, (teilweise) harter Bauch, Abwehrspannung und Schonhaltung des Patienten.
Zusatzsymptome können sein: Übelkeit, Luftnot, Erbrechen, Blutungen, Durchfall, Schwindel, Verstopfung, Fieber, Schwitzen oder Herzrasen

Abwehrspannung
ist eine Spannung der Bauchmuskulatur durch gereiztes Bacuhfell (Peritoneum). Ist aber kein sicheres diagnostisches Zeichen.

Ursachen für ein akutes Abdomen können sein:
- Kardial (Herzinfarkt bei älteren Frauen)
- Pulmonal (Lungenentzündung (Pneumonie) im unten Bereich der Lunge)
- Gastroenterologisch (Magen, Darm, Appendix...)
- Angiologisch (Verschluss der Darmgefäße, diffuse Schmerzen)
- Gynakologisch
- Orologisch/Nephrologisch (Nieerensteine, kolikartige Schmerzen)
- Metabolisch (Diabetes Typ 1)
- Traumatisch

Gastrointestinale Blutung
man unterscheidet hierbei die obere (Bis Zwölffingerdarm(Duodenum)) und die untere GI Blutung.
Dazu gehören z.B. die Ösophaguvarizen, die meist durch eine Leberzyrose ausgelöst werden. Eine Blutung der Ösophagusvarizen ist ein akut lebensbedrohlicher Notfall und muss so schnell wie möglich behandelt werden.
Ulcera (Geschwüre) können auch ein Auslöse sein. Hervorgerufen werden die Geschwüre meist durch Dauermedikation mit Schmerzmedikamenten (Aspirin, Ibuprofen) oder Cortisontabletten. Aber auch Helicobakter-Bakterien können ein Geschwür auslösen. Um so eine Blutung zu stoppen muss der Patient ins Krankenhaus und per Endoskop behandelt werden.
Sollten die Schmerzen nüchtern auftreten handelt es sich meist um ein Magengeschwür, wo hingegeben bei Schmerzen nach dem Essen es sich um ein Geschwür im Zwölffingerdarm handelt.

Perforation
Sollte der Patient über stetig schlimmer werdende Schmerzen berichten, die dann plötzlich weg waren, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit im eine Perforation eines Gefäßes, z.B. einen "Blinddarmdurchbruch" o.ä.

Hohlorganverschlüsse
- Gallensteine. Symptom ist heller Stuhl aber dunkler Urin und Kolikartige Schmerzen. Kann ggf. zu einer Pankreatitis führen, wenn der Stein weiter in Gang sitzt und so auch den Fluss der Bauchspeicheldrüsenflüssigkeit behindert.
- Darmverschluss. z.B. durch Verwachsungen. Ein meschanischer Darmverschluss zeigt verstärkte peristaltik und Bauchkrämpfe. Es kann sich ggf. in einen paralytischen Darmverschluss ändern, der dann keine peristaltik mehr zeigt, weil der Darm nicht mehr arbeitet.
- Nieresteine. Entstehen in der Niere und erzeugen kolokartige Schmerzen, wenn sie den Harngang entlang in die Blase gehen.

Appendizitis
Eine Wurmfortsatzentzündung tritt normalerweise bei Patienten zwischen 12 und 20 Jahren oder bei Patienten älter als 80 auf.
Symptome sind Schmerzen im rechten Unterbauch. Druckschmerz bei Druck auf den Punkt zwischen Bauchnabel und rechtem Hüftknochen bzw. bei Druck auf 1/3 Weg zwischen rechtem und linken Hüftknochen. Aber auch Loslassschmerz bei Druck zwischen Bauchnabel und linkem Hüftknochen.

Pankreatitis
Patienten sind meist blass, Tachykard, zeigen ggf. kardiogene Symptome, haben gürtelförmige Schmerzen. Auch ein prall gefüllter Bauch kann ein Symptom sein (Gummibauch). Auch kann die Anamnese Gallensteine ergeben oder einen Alkoholkonsum.

Gefäßverschluss
Für Risikopatienten, also Raucher und Diabetiker kann es zu einem Gefäßverschluss der Darmgefäße kommen. Das äußert sich durch einen diffusen Schmerzen nach dem Essen.

Vorgehen zur Diagnose
- SAMPLE
- Wo liegen die Schmerzen?
-> oben rechts -> Gallensteine, Pankreatitis
-> oben links -> Milzruptur, Pankreatitis
-> oben mitte -> Gastritis, Pankreatitis
-> unten rechts -> Appendizitis, Adnexitis
-> unten links -> Divertikulitis, Adnexitis
- Wie war der Schmerzverlauf?
-> ständig ab- und absteigend -> Steine, mechanischer Ileus
-> Erst ansteigend, dann plötzlich weg und nun wieder ansteigend -> Appendizitis, Hohlorganruptur
- Unruhe (Steine) vs. Unbeweglichkeit
- Hautfarbe (Ileus -> Blass)
- grobes Alter
- männlich /weiblich (gyn)
- Untersuchung

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen