Montag, 12. November 2012

Kirmes und Abschlusswoche

Und damit es nicht langweilig wurde gab es auch direkt wieder einen etwas aufwendigeren Sanitätsdienst zu besetzen.

Und zwar diesmal eine Kirmes über 10 Tage.
Wir waren vor Ort mit unserer UHS, ein bis zwei Sanitätstrupps und an den Wochenenden zur Kommunikationsunterstützung noch unser ELW.
Aufgebaut haben wir das Zelt für die UHS am Tag vor dem 1. November.
Am 2.11. ging es dann aber erst richtig los und fing auch direkt sehr interessant an. Wir hatten nämlich direkt 5 RTWs und zwei Notärzte vor Ort.
Und zwar gab es erst einmal ein alkoholisiertes 14-jähriges Mädchen, das nach Betreuung durch den Notarzt per RTW in die Kinderklinik gefahren wurde. Direkt daran anschließend eine Dame mittleren Alters mit heftigen Bauchkrämpfen. Dafür kam der Notarzt dann direkt nochmal zurück und hat ihr etwas gegen die Schmerzen gegeben. Auch die Dame wurde dann per RTW ins Krankenhaus gefahren.
Da wir selbst nicht transportieren dürfen, obwohl wir einen KTW-2 und auch passendes Personal dafür da hatten, musste für jede Kleinigkeit ein RTW bestellt werden. Also auch für einen Verdacht auf Sprunggelenksfraktur.
Wir dachten das würde so weiter gehen wie am ersten Tag... War aber nicht so... Samstag war ruhig... Sonntag ebenfalls...
Montags war ich dann nicht mehr vor Ort, weil ich ja in der Woche meinen Abschluss- und Prüfungslehrgang für den Rettungssanitäter hatte.

Wir sind dann also zur Landesschule gefahren und durften dort zwei Tage Theorie und Wiederholung über uns ergehen lassen. Am Mittwoch ging es dann endlich mal mit etwas spannenderem los... Die schriftliche Prüfung...
100 Fragen mit vier Antwortmöglichkeiten im Multiple-Choice, wobei immer nur eine Antwort richtig ist.
Dafür sollten wir 2 Stunden Zeit haben... Ich war ein wenig schneller und konnte bereits nach 16 Minuten abgeben.
Nachdem dann später alle anderen auch abgegeben hatten konnten wir noch praktisch üben... z.B. wurde uns noch kurzfristig erzählt, dass die praktische Prüfung auch die Reanimation mit der Einhelfer-Methode beinhalten würde.... Die mussten wir dann erstmal schnell üben... War aber natürlich kein Problem.
Am Donnerstag dann zur praktischen Prüfung. Das war dann morgens mit der Reanimation und Nachmittags mit Fallbeispielen.
Jedes Team besteht aus zwei Personen und jeder muss einmal der Chef des Team sein. Die Fallbeispiele sind jeweils ein KTW-Beispiel und ein RTW-Beispiel.
Als KTW-Beispiel hatten wir den Einsatz, dass zwei Besoffene im Stadtpark Probleme machen würden. Ich war dort der Teamchef und konnte das ganze sehr gut managen. Ein kurzer Blick und ich konnte sehen welcher der beiden augenscheinlich der Beinträchtigtere war und habe mich erst einmal um den gekümmert. Mein Teamkollege hat sich nebenbei den anderen angeschaut. Wir haben dann ein paar Werte, wie BZ, Blutdruck etc. erhoben und konnten feststellen, dass die beiden eigentlich nicht stark beeinträchtigt waren. Also wurden sie in den KTW verladen und ins Krankenhaus gebracht.
Jetzt spielt das aber nicht wirklich in einem Park und es gibt auch keinen KTW, sondern das alles ist im Klassenzimmer und die Betroffenen werden von anderen Teilnehmern der Prüfungswoche gespielt. D.h. man muss sich das alles etwas vorstellen und schauen, dass man da nichts übersieht, was normalerweise direkt auffällt. Auch das Messen der Werte ist so, dass man zwar etwas misst, aber der Prüfer dann sagt was man gemessen hat.
Beim RTW-Beispiel war ich der Teamhelfer und mein Kollege der Chef.
Als Szenario war eine Alarmierung zu einem Menschen mit unverständlicher Sprache gegeben, wo wir doch einmal nachschauen sollten. Alleine bei dem ersten Stichwort und dem ersten Blick auf den Patienten war eigentlich schon klar, dass es ein Apoplex sein würde.
Der Teamchef hat sich dann also um den Kollegen gekümmert und ich wusste ja was zu tun war und habe ihm entsprechend Pupillenleuchte gereicht, nebenbei Blutdruck (190/100) und Blutzucker (140) gemessen. Wir konnten dann feststellen, dass die Pupillen beide gleich waren, also es keinen Hirndruck gab, somit die Wahrscheinlichkeit hoch ist für einen unblutigen Schlaganfall, bei dem ein Gefäß im Gehirn verstopft ist und es deshalb zu den Symptomen kommt. Der Kollege alarmierte sobald die Verdachtsdiagnose bestätigt war (kein niedriger BZ, hoher Blutdruck, verwaschene Sprache, Lähmungserscheinungen auf einer Körperseite) einen Notarzt nach und ich habe noch Sauerstoff gegeben. Damit war das Szenario dann auch schon erledigt und wir konnten wieder zusammenpacken.
Da man ja vor einer wichtigen Prüfung nicht mehr großartig lernen sollte sind wir Abends in eine lokale Kneipe gegangen. Einige der anderen Teilnehmer haben Abends noch mit einem der Lehrer zusammen gelernt... Und es wurde erzählt, dass der, der als erstes bei der schriftlichen Prüfung abgegeben hatte auch direkt noch keinen einzigen Fehler hatte... Das war dann wohl ich :)
Mündliche sah dann so aus, dass es drei Themengebiete gibt... Physiologie, Notfälle und Sonstiges... Aus jedem Themengebiet zieht man eine Karte und muss dann zu dem gezogenen Thema etwas erzählen bzw. Fragen der Prüfer beantworten.
Es werden dabei immer drei Teilnehmer gleichzeitig geprüft, wobei einer nach dem anderen dran ist und die anderen beiden dann erst mal zuhören müssen was der Eine erzählt. Ich hatte ein wenig Pech und durfte zu den Themen Herz-Kreislaufsystem (Physiologie), Sonstige Notfälle (Notfälle) und Gefahrgutunfälle (Sonstiges) etwas erzählen.
Herz-Kreislaufsystem war kein Problem, wobei es teilweise schwierig war zu erkennen worauf der Prüfer hinaus wollte wenn er eine Frage stellte. Für die sonstigen Notfälle wurde dann etwas zu Verbrennungen gefragt und die Gefahrgutunfälle waren auch eher allgemein mit einem kleinen Szenario und wie man sich dabei verhalten würde.
Dann wurden wir nach einer kurzen Bedenkpause wieder reingerufen und uns die Noten mitgeteilt. Alle bestanden. Mit Note 2. Die setzt sich zusammen aus Schriftllich 1, Praktisch 2 und Mündlich 3. Somit bin ich nun Rettungssanitäter und könnte theoretisch Transportführer auf einem KTW bzw. Fahrer des RTW sein. Vor allem hat es bei mir den Vorteil, dass ich noch Klasse 3 habe, also auch die großen KTWs bzw. RTWs fahren kann ohne einen LKW-Führerschein machen zu müssen :)

Alles in allem kann man damit sehr zufrieden sein.

Dann von der Landessschule wieder zurück zur Kirmes und dort noch drei Tage Dienst gemacht. Hauptsächlich habe ich den ELW besetzt um zum einen meine Funkkenntnisse von Sprechfunkerlehrgang anzuwenden und zu vertiefen und zum anderen um mich auf die Lehrgänge Information und Kommunikation (IuK) I bis IV im Jahre 2013 vorzubereiten.

Für 2013 habe ich geplant die Fachdienstausbildung für IuK (IuK I bis IV) zu machen und danach bzw. parallel denn den Gruppenführer IuK. Nebenbei gibt es noch einige Lehrgänge mit Fortbildungen für Führungs- und Leitungskräfte und natürlich Anfang August wieder nach Wacken.

Schauen wir mal was 2013 sonst noch so bringt :)

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