Sonntag, 13. Mai 2012

Friedensdorf und RTW Tag 2

Wenn mitten in der Nacht, also um 5 Uhr das Handy klingelt und jemand vom DRK ist dran, dann ist meist etwas wichtiges zu tun... So war es auch am Freitag. Ich sollte kurzfristig für die Friedensdorf-Transporte mit einem unserer Autos einspringen, weil ein anderes liegen geblieben war.
Also aufstehen, frisch machen, zur Unterkunft fahren, Auto einsammeln, zum liegengebliebenen Auto fahren, den Kollegen dort einsammeln und dann zum Flughafen.
Bei diesen Transporten geht es darum, dass Kinder aus Afrika nach Deutschland kommen und hier behandelt werden, weil das bei denen zu Hause nicht in dem Maße möglich ist wie es nötig wäre.
Wir haben dann also zwei Kinder in Empfang genommen und aus zwei Krankenhäuser verteilt. Beide waren in der Nähe des Flughafens, so dass wir um kurz nach 9 Uhr bereits damit fertig waren und uns wieder auf den Rückweg begeben konnten. Um 10 Uhr war ich dann wieder an der Unterkunft und somit fertig.

Und weil früh aufstehen ja so toll ist habe ich das am Samstag direkt noch einmal gemacht für die zweite 24h-Schicht auf dem RTW.
Dieses mal hatten wir zwei Einsätze mehr als bei meiner ersten Schicht. Hier dann mal eine kleine Zusammenfassung:

Intern-2
Nach einer problemlosen, kurzen Anfahrt trifft das NEF zuerst ein und wir kurz darauf. Wir nehmen EKG, Sauerstoff und Absaugung aus dem RTW mit und den Koffer aus dem NEF. In der Wohnung finden wir einen blassen, älteren Herrn im Bett vor, der über Schmerzen und Übelkeit klagt.
Die Anamnese des Notarztes ergibt, dass die Symptome seit einem Tag bestehen und das Problem im Prinzip seit der letzten Chemotherapie, die er vor ein paar Tagen bekam auftrat. Es habe auch schon bereits ein paar nicht näher bekannte Infusionen bekommen gegen diese Probleme. Außerdem habe er Durchfall seit einer Woche.
Das Monitoring, welches parallel angelegt wurde ergab folgende Werte:
RR: 150/75
BZ: 83
Puls: 83
SpO2: 96% (ohne Sauerstoff)
EKG: unauffällig
Der Patient erhält vom Notarzt einen Zugang an den eine 500er NaCL angehangen wird. Außerdem erhält er folgende Medis:
1/2 Amp. Vomex i.V. + 1/2 Amp. Vomex in Infusion (gegen die Übelkeit)
1/2 Amp. Novalgin i.V. + 1/2 Amp. Novalgin in Infusion (gegen die Schmerzen)
Der Notarzt beschließt den Patienten in ein Krankenhaus zu fahren. Aufgrund des engen Treppenhauses kann  der Patient nur per Stuhl oder Tragetuch zum Fahrzeug transportiert werden. Da er nicht sitzen kann verwenden wir das Tragetuch.
Die Fahrt zum Krankenhaus verläuft ohne Probleme. Eine neue Blutdruckmesung ergibt wieder 150/75. Auf Rückfrage berichtet der Patient, dass die Schmerzen sich gebessert hätten.
Nach der Übergabe im Krankenhaus haben wir dann natürlich noch Trage und Geräte desinfiziert und uns wieder einsatzbereit gemacht.

Intern-2
Im lokalen Freizeitpark wurde uns ein Patient übergeben, der über starke Unterbauchschmerzen klagt. Eine weitere Untersuchung des Notarztes ergab, dass es sich wohl im eine Muskelzerrung handeln müsse. Auch die Anamnese sprach dafür, weil das Problem auftrat nachdem er wohl vorher eines seiner Kinder getragen hatte. Wir haben ihn dann auch noch zur genaueren Abklärung ins Krankenhaus gefahren.


Unfall-1
Auf dem Weg zum Essen in der Hauptwache gab es einen neuen Einsatz. Einmal gestürzte Person in Wohnung. Dort angekommen hatten wir erst Probleme überhaupt in die Wohnung zu gelangen, weil der ältere Herr direkt innen vor der Eingangstür lag. Als wir dann drin waren haben wir ihm wieder in den Sessel im Wohnzimmer geholfen. Er wollte dann auch nicht mit ins Krankenhaus und so haben wir ihn weitere der Obhut seiner Frau und seines Sohnes überlassen.

Unfall-1
Nach dem Essen dann wieder eine gestürzte Person. Diesmal vor dem Haus. Eine ältere Dame war vor ihrem Haus auf dem Bürgersteig gefallen und mit dem Kopf aufgeschlagen. Aber keine Platzwunde, sondern nur eine Beule. Da diese Probleme aber wohl schon mehrfach aufgetreten waren haben wir sie ur genaueren Abklärung der Gründe ins Krankenhaus gefahren.

Intern-1
Ein Herr mitte 50 klagte über Entzugssymptome (Übelkeit, Unwohlsein, Bauchkrämpfe etc.) und gab an, dass er Alkoholiker ist. Er habe seit 4 Tagen nichts mehr getrunken nachdem er mehrere Tage lang jeden Tag einen Flasche Vodka getrunken habe. Vor dieser Vodka-Aktion habe er "nur" mehre Flaschen Bier am Tag getrunken. Außerdem habe er diese Bauchprobleme bereits vor einem Jahr gehabt als er das gleiche schon einmal gemacht hatte. Wir haben ihn also zur weiteren Betreuung und Beobachtung ins Krankenhaus gefahren.

Intern-2
Ein ehemals Drogenabhängiger und nun mit Methadon behandelter Patient zeigt Symptome wie Aphasie, Bewegungsbeeinträchtigung und Somnolenz. EKG ist unauffällig. Sättigung und Puls im normalen Bereich.

Der von mir dann noch gemessene BZ auf 226. Also auch keine Hypoglykämie. Wir haben ihn dann mit Monitoring in die Neurologie der lokalen Uniklinik gefahren. Die Untersuchung im CT ergab keinen Apoplex.

Unfall-1 (Nachts)
Schlägerei in einer Kneipe. Als wir vor Ort eintrafen sahen wir gerade noch die Polizei mit zwei Streifenwagen wieder abrücken. Und der Wirt erklärte uns, dass alles ohne Verletzte geklärt worden wäre und wir nicht mehr gebraucht werden würden, es aber doch toll wäre, dass wir gekommen sind.

Unfall-1 (Nachts)
Eine ältere, demente Frau, die bei ihrer Tochter lebt und von dieser ohne externe Hilfe betreut wird ist ihr langsam aus den Armen geglitten und saß nun neben dem Bett halb auf dem Rollstuhl. Ihre Tochter konnte sie nicht alleine auf das Bett setzen, also sollten wir da doch einmal helfen. Das haben wir selbstverständlich getan und konnten dann wieder ohne Patient zurück zur Rettungswache fahren.


Intern-1 (Nachts)
Ungefähr 5 Sekunden nachdem mein Wecker, den ich vergessen hatte vom Vortag auszustellen, geklingelt hatte ging auch der Gong für den morgendlichen Einsatz. Wir also bei aufgehender Sonne zu unserem Patienten. Er klagte über Schmerzen in der Mitte rechts hinten am Rücken. Also auf Höhe der rechten Niere. Er habe einen Katheter und seit die Schmerzen angefangen hätten habe er auch Blut im Urin. Wir haben ihn dann zur Urologie gefahren. Blutdruck war etwas hoch, aber er berichtete, dass das bekannt wäre und er seine Blutdruckmedis heute noch nicht genommen habe.


KT mit RTW
Auf dem Rückweg von der Urologie zur Rettungswache kündigte sich dann schon der nächste Auftrag an. Einmal ein Krankentransport vom lokalen Seniorenheim zum Krankenhaus.
Dort fanden wir eine ältere Dame vor, die wohl gestürzt war und sich eine etwas größere Wunde am linken Unterschenkel zugezogen hatte. Sie sollte zur Begutachtung ins Krankenhaus. Dort haben wir sie selbstverständlich gut abgeliefert.

Und mit einer halben Stunde Verspätung haben wir uns dann auf den Weg zur Feuerwache gemacht um den RTW an die nächste Schicht zu übergeben.
Also 10 "Notfalleinsätze" und ein Krankentransport.

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