Montag, 28. Mai 2012

3. Tag und Führen im Einsatz I

Ja ich muss zugeben, dass ich ein wenig schreibfaul war in der letzten Woche, aber das hole ich ja alles immer wieder nach und so habe ich hier eine kleine Zusammenfassung des letzten, dritten, Praktikumstages und einen kurzen Bericht über den Lehrgang "Führen im Einsatz I", meinen ersten Schritt auf dem Weg zum Gruppenführer in der Einsatzeinheit darstellt.
Aber mehr dazu später... Zuerst einmal die Übersicht über die 8 Einsätze an meinem dritten Praktikumstag.

Ging direkt morgens nach Eintreffen in der Rettungswache los mit einem "Intern-2". In einem Industriebetrieb fanden wir einen Mitarbeiter vor, der über typische Herzinfarktsymptome klagte. Ich habe ihm dann zuerst ein 4-Kanal-EKG angeklebt und nach dem ersten Blick sollte ich daraus direkt ein 12-Kanal machen. Hat auch einwandfrei funktioniert und so konnten wir bald eine deutliche ST-Streckenhebung auf einer Hinterwandableitung sehen. Er dann bekam vom Notarzt die üblichen Herzinfarktmedikamente Morphin, Sauerstoff, ASS, Heparin etc. und wurde von uns per Trage in den RTW und mit diesem ins Krankenhaus gebracht, das der NEF-Fahrer vorher mit der Leitstelle abgeklärt hatte.
Danach konnten wir dann in Ruhe frühstücken und die Zeit bis zum nächsten Einsatz ein wenig Ausruhen.
Unser zweiter Einsatz, ein Unfall-1 führte uns in den lokalen Freizeitpark. Dort fanden wir ein 14-jähriges Mädchen mit blutender Nase vor. Uns wurde berichtet, dass sie gefallen und mit dem Gesicht zuerst aufgeschlagen war. Sie selbst wusste von dem Sturz direkt nichts mehr und konnte sich nur an die Erlebnisse kurz darauf erinnern. Somit hatte sie wohl eine Bewusstlosigkeit und muss wegen Verdacht auf Gehirnerschütterung ins Krankenhaus. Als Krankenhaus haben wir dann eine der beiden Kinderkliniken gewählt und sie dorthin gefahren.
Gegen Mittag kam es dann zu einem Unfall-2. Am Einsatzort eingetroffen fanden wir einen mehr oder weniger munteren Herrn im Bett vor, der vor ein paar Tagen eine OP hatte und mit seiner Schmerzmedikation nicht zurecht kam. D.h. die Schmerzen wären nicht immer toll ertragbar. Unser Notarzt hat ihm angeboten, dass er mit ins Krankenhaus kommen könne, was er aber ablehnte, weil er sowieso am Montag einen Termin hätte. Somit sind wir dann wieder von dannen gezogen.
Unser nächster Einsatz, ein Unfall-1, war wieder mal eine gestürzte ältere Dame mit Verdacht auf Bruch, die wir zur näheren Abklärung ins Krankenhaus gefahren haben.
Der folgende Intern-1 führte uns in ein lokalen Altenheim, wo wir eine ältere Dame mit Bewusstseinsstörungen vorfanden, die wir dann auch ins KH gefahren haben.
Gegen Abend wurden wir dann als zweiter RTW zu einer Reanimation alarmiert, was sich aber bereits bevor wir die Garage verlassen hatten wieder geklärt hatte, aber wieder zurück.
Gegen 1 Uhr dann einmal Unfall-1 mit einem Herrn Ende 60, der Nasenbluten hatte. Wurde ebenfalls zur Abklärung ins Krankenhaus gebracht.
Gegen 3 Uhr dann noch ein Fehleinsatz P-Tür, die war dann bereits geöffnet als wir ankamen und so konnten wir, der Notarzt und die Feuerwehr wieder abrücken.
Der Rest der Nacht war Ruhig und so konnten wir morgens ausgeruht Feierabend machen.

Die letzten drei Tage war ich dann auf dem Lehrgang "Führen im Einsatz I", der neben den Lehrgängen "Rotkreuz Aufbauseminar", "Leiten und Führen von Gruppen" und "Führen im Einsatz II" den Weg zum Gruppenführer einer Einsatzeinheit darstellt. Der Führen-2 Lehrgang ist Fachgruppenspezifisch, d.h. ich kann den entweder direkt für Sanitäter machen, oder ich mache zuerst meine Fachdienstausbildung für IuK und mache dafür dann den Führen-2-Lehrgang. Ich werde den letzteren Schritt einschlagen, weil mir das einfach mehr bringen wird. Nachdem man diese vier Lehrgänge besucht hat findet eine Prüfung statt mit einem schriftlichen und einem mündlich-praktischen Teil.
Ab diesen drei Tagen haben wir jede Menge Theorie gelernt bzw. in Gruppenarbeit erarbeitet. Darunter Themen wie Einsatzabläufe, Aufbau der Einsatzeinheiten, Führungsorganisation, Zusammenarbeit in der Einsatzeinheit, Führungsvorgänge, Führungsmittel und Einsatzdokumentation, Vor- und Nachbereitung von Einsätzen, Zusammenarbeit von Einsatzformationen, physische und psychische Belastungen, Gefahren an der Einsatzstelle, Unfallverhütung und Einsatzsicherheit und Gefahrstoffe.
Am Abend des zweiten Tages haben wir dann noch die Landesvorhaltung auf dem JRK-Supercamp besucht und konnten so das Material einmal live in Aktion erleben und auch einmal die unvorhergesehenen Gegebenheiten eines solchen Einsatzes erzählt bekommen. z.B. berichtete uns der Verantwortliche Abschnittsleiter Betreuung über mehr benötigte Mahlzeiten als vorher geplant und diverse kurzfristige Erweiterungen des Küchenbereiches zu einem kompletten Versorgungsbereich.
Insgesamt wurden über 200 Zelte aufgestellt, diverse Infrastruktur für WC und Duschen geschaffen, viel Strom für Licht verlegt und natürlich auch eine Kommunikation sichergestellt.

Ich bin gespannt was noch so in den weiteren GF-Lehrgängen kommen wird. Davon werde ich dann wohl erst einmal nur noch das Aufbauseminar und "Leiten und Führen von Gruppen" in diesem Jahr besuchen, weil die nächsten Lehrgänge für IuK I erst im nächsten Jahr stattfinden werden. Und es macht ja durchaus auch Sinn die Lehrgänge in der passenden Reihenfolge zu machen, wie mir von den Lehrgangsdozenten, die auch alle selber IuK machen, berichtet wurde.
Deshalb kann ich mich dann dieses Jahr voll auf die anderen Sachen wie PSNV und KAP konzentrieren und dann nächstes Jahr mit IuK weiter machen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen