Mittwoch, 9. November 2011

RS Tag 1

So... nun zum ersten Tag des Rettungssanitäteraufbaukurses.
Mit nur einmal verfahren sind wir gut bei der Schule angekommen und durften feststellen, dass wir ganze 5 Teilnehmer sind. Das wird also eine sehr lehrreiche Runde werden!
Nach ein wenig Vorstellungsrunde und so ging es dann erst einmal mit einer Wiederholung los.
z.B. das man auf seinen Impfschutz achten sollte und den ggf. auch mal prüfen lassen sollte. Also für RD wären Impfungen im Bereich Hepatitis A+B und Tuberkulose wichtig.
Außerdem haben wir noch so Sachen wiederholt, dass z.B. das Herz eine Pumpleistung von 60-80ml pro Herzschlag hat und der Puls bei Neugeborenen schonmal 140-160 sein sollte. Alles darunter ist schlecht. Auch hat ein Neugeborenes nur eine Pumpleistung von ca. 4-6ml und ein Gesamtblutcolumen von ca. 100ml pro Kg Gewicht. Bei Erwachsenen berechnet sich das mit 80ml pro Kg. Aber auch nur bis max 8 Liter. Also ein Mensch, der 200kg auf die Waage bringt hat keine 16 Liter Blut...
Auch das die Luftröhre C-förmige Knorperspangen hat damit sie nicht beim einatmen zusammenfällt wurde wiederholt genau wie die Tatsache, dass der Einatemvorgang ein aktiver Vorgang ist, bei dem Muskeln tätig werden müssen, z.B. Zwergfell etc. Wobei der Ausatemvorgang eher passiv verläuft, weil die Luft da durch die Entspannung der Muskeln wieder hinausgedrückt wird.

Nach diesen Wiederholungen sind wir dann in das erste Thema eingestiegen: MANV
Der Rettungsdienst hat ja normalerweise nur mit einzelnen Patienten zu tun. Der MANV hingegen beschreibt was zu tun ist bei zahlreichen betroffenen Menschen. Der MANV wird auch Großschadenslage genannt und ist in den 16 verschiedenen Rettungsdienstgesetzen der Länder definiert.
Unterschieden wird nach MANV und ÜMANV.
Der ÜMANV (überörtlicher MANV) beschreibt die Überörtliche Hilfe bei Großschadenslagen. Folgende überörtliche Hilfe gibt es:

ÜMANV-S
Es wird geschickt:
- 2 RTW
- 1 RTW oder KTW je nach Verfügbarkeit
- 1 NEF

ÜMANV-T
Es wird geschickt:
- Patiententransportzug 10 (PTZ 10) bestehend aus:
- 4 RTW
- 4KTW
- 2 Notärzte
- 1 ELW mit Gruppenführer/Zugführer
Der Transportzug dient zur Versorgung und Transport von 10 Betroffenen zurück in den eigenen Ort/Kreis.

ÜMANV-B
Eine ÜMANV-B-Einheit
- muss in der Lage sein
- 8 Stunden autark zu arbeiten (d.h. da muss z.B. für Treibstoff, Helferversorgung etc. gesorgt sein)
- in 1 Stunden 50 Patienten zu versorgen
- in 4 Stunden 100 Patienten zu versorgen
- besteht aus 135 (Minimum) bis 150 (Maximum) Helfern.
- hat max. 40 Fahrzeuge
- belegt eine Fläche von ca. 2000 m²
- braucht ca. 30-60 Minuten bis zur Abfahrt

Bei einem MANV kommt es zuerst zu einer Sichtung durch einen Notarzt bei dem die Patienten nach Schweregrad der Verletzung kategorisiert werden:
- T1 - rot - vital bedroht, sofortige Behandlung
- T2 - gelb - leicht verletzt
- T3 - grün - unverletzt, nur Betroffener

Dazu kommen noch die Farben "blau" für "keine Überlebenschance und "schwarz" für tot.
Die blaue Kategorie muss vom Oberbürgermeister oder einem anderen derartigen Posten freigegeben werden bevor sie eingesetzt werden darf.

Damit bei einem MANV nicht alles durcheinander läuft gibt es die Führungsebenen. Die verschiedenen Führungspositionen können an den verschiedenfarbigen Westen erkannt werden.
Die oberste Einsatzleitung vor Ort ist der Einsatzleiter mit einer gelben Weste.
Er kann bis zu 5 Abschnittsleiter führen, die jeweils eine weiße Weste tragen. Es gibt mindestens zwei ABL aber max. 5 ABL.
Jeder Abschnittsleiter kann bis zu 5 Gruppenführer/Zugführer leiten und diese tragen rote Westen.
Dazu gibt es noch blaue und grüne Westen. die Blaue tragen die Verantwortlichen für den Weg zur Einsatzstelle. Sie sollte danach abgelegt werden und gilt am Einsatzort selber nicht mehr. Die grüne Weste wird von Fachberatern getragen oder auch vom Pressesprecher. Fachberater sind z.B. Experten von Chemieunternehmen bei einem Chemieunfall, die dem EL mit ihrem Fachwissen zur Seite stehen.
Auch ist zu beachten, dass nur die Weste die Funktion darstellt und nur wenn jemand die entsprechende Weste trägt hat er auch etwas zu sagen. Es gibt dazu noch Markierungen am Helm, die aber ohne Weste nur den Ausbildungsstand der jeweiligen Person mitteilen.
Und eine Führungskraft kann max. 5 Abschnitte führen.

LNA/OrgL
Der leitende Notarzt und der Organisatorische Leiter werden in folgenden Fällen direkt mitalarmiert:
- Bus- / Zugunglück
- Gebäudebrand
- Sonderlage der Polizei
- schwierige technische Rettung
- wenn mehr als zwei Notärzte vor Ort sind
- bei einem MANV
- auf Anforderung

Die Aufgaben des OrgL sind unter anderem
- die Lagebeurteilung aus Rettungsdienstsicht
- der Aufbau der Kommunikation
- Planung der Bereitstellungsräume
- Versorgungskapazitäten in den Krankenhäusern klären
- Aufbau einer Führungssstruktur an der Einsatzstelle
- Lagemeldungen an die Leitstelle
- Planung der Patientenablage
- Planung der Behandlungsplätze
- Zusammenarbeit mit den Fachdiensten und Polizei etc.
Der OrgL ist dem Rettungsdienstpersonal weisungsbefugt!

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