Freitag, 27. April 2012

Das wars erst einmal...

So... 11 Tage Intensivstation liegen hinter mir...
In den letzten drei Tagen ist noch der entlassene ältere Herr wieder zurückgekommen nachdem er auf der Station wieder gefallen ist. Ein neues Röntgenbild vom rechten Arm ergab, dass der Oberarm direkt unterhalb der Metallschiene, die vor ein paar Tagen für die Fixierung der Schulter eingesetzt worden war, wieder gebrochen ist. Er wurde dann auch wieder im OP neu mit einer weiteren Metallschiene versehen und die andere Schiene nochmals kontrolliert. Er wurde dann auch einen Tag später wieder zurück auf die Normalstation verlegt. Am letzten Tag berichtete ein Arzt dann, dass er den Herrn unten in der Ambulanz gesehen hatte, weil der mal wieder aus einem Stuhl gefallen war. Aber wäre wohl diesmal nichts gebrochen...
Unser Beatmungspatient liegt auch weiterhin beatmet auf der Intensivstation. Dort konnte ich dann noch einiges lernen... Zum Beispiel durfte ich einige arterielle BGAs machen. Oder mal den Mund und die Beatmungssachen absaugen. Auch konnte man dort eine Bronchoskopie beobachten. Dabei führt man ein Endoskop (das lange, dünne Teil mit der Kamera vorne dran) durch die Beatmungsschläuche in die Bronchien und die Lunge ein um zu schauen, wie es dort so aussieht. Also um z.B. Wucherungen, Entzündungen o.ä. zu sehen. Dabei wurden auch ein paar Proben aus der Lunge gesaugt und zur mikrobakteriellen Untersuchung ins Labor geschickt.
Die bislang jüngste Patientin gab es dann auch noch... Eine 29jährige mit Herzproblemen und Verdacht auf Herzinfarkt... Sie wog auch nach eigenen Angaben nur 47kg... Haben wir jedenfalls zum Herz-CT gefahren. Dabei wird das Herz vom CT aufgenommen... Da sich das Herz ja bei den Schlägen bewegt wird immer zum gleichen Zeitpunkt eine Aufnahme einer weiteren Schicht gemacht. Dazu darf die Herzfrequenz nicht zu schnell sein, weil das Bild sonst verwackelt. Ist wie beim Fotografieren. Wenn etwas zu schnell ist wird es unscharf. Deshalb sollte die HF so um die 60 Schläge liegen. Bei unserer Patientin war diese aber sehr sprunghaft und wechselte ständig zwischen 60 und 85... Deshalb bekam sie noch eine kleine Dosis Betablocker um die Frequenz noch etwas abzusenken. Hat leider nicht geholfen und so wurde das alles etwas verwackelt und somit nicht auswertbar... Sie bekam dann noch einen Termin für die Herzkatheteruntersuchung und wurde entlassen mit der Aufforderung in 2 Wochen wiederzukommen.
Ansonsten der normale Alltag auf einer Intensivstation.
Einen besonderen Gast mit Begleitung bekamen wir auch noch... Einen Inhaftierten einer JVA mit Verdacht auf Herzinfarkt. Mit dabei waren zwei Justizbeamte zur Bewachung. Und die wurden alle paar Stunden von Kollegen abgelöst, so dass es eine 24-stündige Bewachung gab.
Der Patient mit der NIV wurde auch entlassen nachdem sein Heimbeatmungsgerät gebracht und getestet worden war.

So zurückblickend waren es zwei interessante Wochen mit einer Menge Praxis... Auch einiges dabei, was ich dann im Rettungswachenpraktikum nutzen kann. Andere Sachen, wie z.B. die pflegerischen Tätigkeiten sind ja eher unwichtig, aber gehören halt mit dazu.
Was ich noch üben muss ist das schnelle Aufziehen von Medikamenten und die Medikamentennamen. Ich kann zwar Medis aufziehen, aber wenn es schnell gehen muss geht etwas schief. z.B. viele kleine Luftblasen in der Spritze o.ä. Infusionen vorbereiten geht mittlerweile sehr schnell und auch ohne Luftblasen im Schlauchsystem.

So... Nun warte ich auf eine Antwort von der Feuerwehr wegen dem Rettungswachenpraktikum.
Und nächste Woche liegt dann ein Sanitätsdienst bei einem lokalen Feuerwerk auf dem Fluss hier an und danach ein bisschen KTW fahren... Und dann auch noch über Pfingsten der Lehrgang "Führen im Einsatz I"... Der erste Schritt zum Gruppenführer.

Also genug zu tun in den nächsten Wochen!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen